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Global Cost of Ownership

In Erweiterung der Konzepte “TCO”1 , “Ökologischer Rucksack”, “Ökologischer Fußabdruck”, “MIPS” (Material Input per Serviceeinheit, Wuppertal-Institut) etc. verstehe ich unter “Global Cost of Ownership” (GCO) eines Produktes:

  • die Kosten für Marktrecherche, Evaluation und Auswahl, notwendig geworden durch einen Markt, der zunehmend durch irreführende Werbung, Desinformation, Desorientierung durch Pseudovielfalt durch entropiesteigernde Redundanz sowie durch gewollte Lateral- Inkompatibilität zur Erzwingung von Markentreue geprägt ist,
  • Kosten durch unvermeidliche Fehlkäufe aus den genannten Gründen,
  • die Lern- und Wartezeitkosten für den Umgang mit dem (oft durch Funktionitis2 unergonomisch gewordenen) Produkt,
  • die Reparaturzeit- und Wartungskosten für das mangelhafte Produkt,
  • sämtliche unnötig hohen Betriebskosten3 für den gesamten Lebenszyklus des Produktes,
  • sämtliche Updatekosten für den gesamten Lebenszyklus des nachhaltig immer wieder fehlerhaften Produktes,
  • nicht zu vergessen die reinen (marginalen) Anschaffungskosten für das Produkt,

sowie Kosten, die den gesellschaftlichen Steuerungs-, Sicherungs- und Reparatursystemen (Krankenversicherung, Sozialversicherung, Pflegeversicherung, Sachversicherungen, ...) in Rechnung gestellt werden und letztlich durch die (Welt-)Gemeinschaft finanziert werden müssen:

  • Behandlungskosten bei psychischen und physischen Gesundheitsschäden an der eigenen Person oder an fremden Personen,
  • Betreuungskosten für Pflegebedürftige, für die man keine Zeit mehr hat, weil man mit den “Sachzwängen” Geldverdienen, Produktbeschaffung, Produktnutzung und Entsorgung beschäftigt ist,
  • soziokulturelle Schäden, z.B. kollektive Verblödung durch Implementierung pathogener Werte4 (HighPower-HighSpeed-GeizIstGeil-Potenzkultur),
  • weitere durch das Produkt induzierte Nebeneffekte wie notwendig werdende Vergleichstests, Werbung, Gegenwerbung, Zertifikate, Gesetzgebung (z.B. “Dosenpfand”), Gerichtverfahren,...
  • globale Umweltschäden durch weltweiten Rohstofftransport - Produktherstellung - weltweiten Produkttransport - energieineffizienten Betrieb - weltweiten Mülltransport und schließlich Entsorgung in Afrika5 ,
  • Rüstungskosten, Kriegskosten, Reparationen, verursacht durch Ressourcenkriege6, die jeder Offroad-4-Wheel-Drive-Power-Car für’s Einkaufen natürlich in weitaus größerem Maße mit verursacht als ein City-Bike (welches gesund und fit hält und medizinische Kosten spart).


1 TCO: Total Cost of Ownership bezeichnet die Gesamtkosten, die den Betrieb eines Informationssystems innerhalb dessen Lebenszyklus ausmachen (einschließlich Datenmigration, Wartung, Support, Administration, etc.) und daher meist ein Mehrfaches der reinen Anschaffungskosten. Es handelt sich dabei um einen rein betriebs-ökonomischen Ansatz

2 KISS:  http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip oder besser: Keep it Smart and Sustainable !

3 Betriebskosten : Welcher Käufer eines energiefressenden PCs ist sich der Tatsache bewußt, dass mit der unnötig verlorenen Primärenergie eine ganze afrikanische Familie nachhaltig über die Armutsgrenze (nach UN-Definition) gehoben werden könnte? Oder welcher Bauherr denkt schon an die integrierten Energiekosten der nächsten 30 - 50 Jahre? (siehe auch Elektronik):

4 Werte : Ein neuer, supergeiler AB oder XY wahnsinnig billig von Lidl oder Media Markt, ohne den man nicht mehr leben kann!
Unsichere Zwischenfrage des Konsumenten: “Ich bin doch nicht blöd  - oder vielleicht doch ?”

5 Afrika: Es gibt tatsächlich “menschenfreundliche” Organisationen, die gebrauchte PCs nach Afrika verschiffen! Afrika (und der gesamte Planet) braucht aber keine 150 Watt-PCs, sondern sauberes Wasser, Nahrung, regenerative Energiequellen und robuste, wasser- und staubdichte Low-Power-Informationstechnik mit Solarstromversorgung!
Das Projekt
http://www.jhai.org/jhai_remoteIT.htm ist da erst ein Anfang.

6 Ressourcenkriege: Nun ja, wenn der Krieg angeblich “Der Vater aller Dinge” ist, dann ist das ja für ökonomische Puristen und Marktfundamentalisten die Welt in Ordnung so. Sie dürfen jubeln und dies alles wunderbar finden, denn jeder Schadens-Reparatur-Zyklus fördert doch das Wirtschaftswachstum und steigert das BIP.
Doch wenn man Heraklits Satz, der Krieg sei der Vater aller Dinge, zitiert, vergisst man meistens, hinzuzufügen, dass für Heraklit alle Dinge eine Art von Abfall sind, eine Art von Umweltverschmutzung, und dass daher Heraklit den Krieg als Vater alles Verächtlichen (nämlich der dinglichen Welt) ansieht (Vilém Flusser: Vom Vater aller Dinge.).